Wie die digitale Patientenakte in der Praxis funktioniert zeigen wir Ihnen gerne. Wenn die Patienten zur Untersuchung kommen, müssen sie nicht mehr einen Stapel Papier in der Hand halten.

Die digitale Patientenakte

Wie die digitale Patientenakte in der Praxis funktioniert, zeigt das St. Marien-Hospital in der Kölner Innenstadt. Wenn die Patienten zur Untersuchung kommen, müssen sie nicht mehr einen Stapel Papier in der Hand halten.

Alle notwendigen Daten sind bei den Mitarbeitern in der Diagnostik bereits auf dem Bildschirm. Pflegemitarbeiter und Ärzte greifen auf ein zentrales System zu, in dem alle patientenbezogenen Daten erfasst sind. Eine enorme Zeitersparnis für die Mitarbeiter und mehr Sicherheit für die Patienten. Überall auf den Fluren und Gängen des St. Marien-Hospital sieht man kleine Wagen, auf denen vollständige mobile Arbeitsplätze mit Laptop-PCs eingerichtet sind. Diese mobilen PCs begleiten jede Arztvisite und jede Pflegetätigkeit. Sowohl Ärzte als auch die Pflegenden tragen alle Patientendaten hier ein, von Blutwerten, Temperatur und Stuhlgang bis zu ärztlichen Verordnungen, wie zum Beispiel eine Röntgenuntersuchung. Das dabei erstellte Bild inklusive radiologischem Befund wird ebenfalls in die Akte eingepflegt. Wenn der Patient wieder auf der Station ist, sind seine Ergebnisse schon da.

Alle Daten und Verordnungen auf einen Blick

„Auf die Papierakte konnten Pfleger Simon Knauf, Stationsleiter St. Marien Hospital kräfte und Ärzte nicht gleichzeitig zugreifen, so dass man sich imme´absprechen musste, wer die Akte wann haben kann“, sagt Regina Wasserlechner, Beauftragte für Qualitätssicherung in der Pflege im St. Marien Hospital. Sie hat die Umstellung von Papier auf digital von Anfang an begleitet. Durch die Digitalisierung habe sich auch das Problem der Lesbarkeit verschiedener Handschriften erübrigt, ergänzt sie. Gemeinsam mit der Softwarefirma, die den Prozess am Anfang ebenfalls eng begleitet hat, wurden die ersten Mitarbeiter geschult, die dann ihrerseits ihr Wissen an die Kollegen weitergegeben haben. Dass es am Anfang auch ein paar Widerstände gegeben hat, sei normal, meint Wasserlechner. Inzwischen sind aber alle von den Vorteilen, vor allem der Zeitersparnis, überzeugt. Zumal inzwischen auch die Verordnung und Zuteilung der Medikamente digital abgebildet werden. „Das erleichtert uns die Arbeit ungemein“, sagt Stationsleiter Simon Knauf. „Wir müssen zum Beispiel nicht jedes Mal warten, bis der diensthabende Arzt vor Ort eine Veränderung der Medikation abzeichnet, da er die Verordnung direkt in der digitalen Akte vornehmen kann.“

Pluspunkt bei der Ansprache neuer Mitarbeiter

Auch bei Einstellungsgesprächen mit jungen Mitarbeitern und Auszubildenden sei die voll digitale Arbeitsweise ein eindeutiger Pluspunkt für das Haus, berichtet der stellvertretende Pflegedirektor Dominik Müller. „Bei den Jüngeren gibt es ohnehin keinerlei Berührungsängste“, bestätigt auch Wasserlechner. Bleibt die Frage nach der zwischenmenschlichen Interaktion, die bei aller Digitalisierung drohen könnte, verloren zu gehen. Werden Patienten dadurch nur noch zu einer Nummer im System? Diese Gefahr sehen die Pflegekräfte im St. Marien-Hospital nicht. „Wir sprechen ja trotzdem mit den Patienten, messen Fieber und Blutdruck. Nur schreiben wir die Ergebnisse dann nicht auf ein Blatt Papier, sondern tippen sie direkt in den Computer“, erklärt Knauf. Da die Dokumentation auf diesem Weg viel schneller geht als früher, haben die Pflegekräfte im Idealfall sogar eher mehr Zeit für ihre Patienten.

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